Covid-19, Handel und Arbeit
Das Projekt analysiert das Verhalten von Unternehmen, Arbeitnehmenden und Stellensuchenden während der Coronapandemie. Es wird untersucht, wie die Pandemie den Welthandel und damit auch den Schweizer Arbeitsmarkt verändert hat.
Projektbeschrieb
Die Pandemie und die eindämmenden Massnahmen führten zu starken Einschränkungen für Unternehmen und Arbeitnehmende. Der Konsumeinbruch zwang Unternehmen zu Entlassungen oder Kurzarbeit. Unternehmen, die auf ausländische Produkte angewiesen sind, konnten diese plötzlich nicht mehr importieren. Die Nachfrage nach Arbeitskräften sank und Arbeitssuchende sahen sich mit einem veränderten Arbeitsmarkt konfrontiert.
Die Forschenden analysieren Informationen von Unternehmen über Handel und Arbeitsnachfrage, um zu verstehen, wie sich die verschiedenen Schocks auf die globale Wertschöpfungskette und die Qualifikationsanforderungen an Arbeitskompetenzen auswirkten. Sie betrachten auch die Angebotsseite des Marktes und untersuchen das Verhalten der Arbeitssuchenden vor, während und nach der Pandemie.
Hintergrund
Es gibt Wechselwirkungen zwischen pandemiebedingten Einschränkungen und globaler Wertschöpfungskette. Es ist wenig darüber bekannt, warum die Unternehmen ihr Handelsverhalten anpassen mussten, was zu einem Strukturwandel im Handelsnetz führte und Folgen für den Arbeitsmarkt hatte. Aufgrund begrenzter Daten zu Handel und Stellenangeboten auf Unternehmensebene ist wenig bekannt darüber, wie sich die unterbrochenen Wertschöpfungsketten auf die Qualifikationsanforderungen auswirkten.
Ziel
Ziel ist es zu verstehen, wie sich der pandemiebedingte Schock auf internationale Handelsbeziehungen von Schweizer Unternehmen und den Arbeitsmarkt auswirkte. Das Projekt soll die Kanäle identifizieren, über die sich der Handelsschock auf Arbeitsangebot und -nachfrage auswirkte. Kurz- und längerfristige Auswirkungen auf die nachgefragten Arbeitsqualifikationen werden quantifiziert und die Bedeutung von Eindämmungsmassnahmen in der Arbeitslosenversicherung für Arbeitskräfte abgeschätzt.
Bedeutung
Es gibt zwar Studien zu den Auswirkungen von Corona auf die Wirtschaft, aber keinen umfassenden Überblick über die Auswirkungen auf die drei Schlüsselbereiche Handelsbeziehungen, Arbeitsnachfrage und Stellensuche. Das Projekt schliesst diese Lücke, indem es verschiedene ergiebige Datenquellen verknüpft, Schocks innerhalb und ausserhalb der Schweiz identifiziert und deren Auswirkungen auf Unternehmen und den lokalen Arbeitsmarkt untersucht.
Anwendung
Die Forschungsgruppe will hochstehende Forschung im Bereich Handels- und Arbeitsökonomie betreiben. Die Ergebnisse dienen Gesellschaft und politischen Entscheidungsträgern in dreifacher Hinsicht: Erstens zeigen sie, wie anfällig ein System für externe Handelsschocks sein kann. Zweitens führen sie das Ausmass nötiger Umschulungen vor Augen und benennen drittens ideale Massnahmen, um Arbeitslosenunterstützung im Falle von lang anhaltenden, globalen Arbeitsmarktschocks ideal einzusetzen.
Originaltitel
Impacts of Covid-19 and policy measures on trade, labor demand, and job finding
Publikationen
Die Publikationen des Projektes finden Sie im SNF-Datenportal.