Start des NFP 80 mit 25 Forschungsprojekten
Im Rahmen des Nationalen Forschungsprogramms «Covid-19 in der Gesellschaft» (NFP 80) bewilligte der SNF 25 Forschungsprojekte aus den Geistes- und Sozialwissenschaften. Ab Dezember 2022 untersuchen die Forschungsteams den Einfluss der Pandemie auf Individuen und Gesellschaftsgruppen sowie wirtschaftliche, politische und kulturelle Prozesse in der Schweiz, um daraus Lehren für die Zukunft abzuleiten.
Das Nationale Forschungsprogramm «Covid-19 in der Gesellschaft» (NFP 80) hat zum Ziel, relevante Erkenntnisse zu den gesellschaftlichen Dimensionen, Prozessen und Massnahmen im Umgang mit Pandemien zu erarbeiten. Die Ausschreibung stiess auf grosses Interesse: Bis Ende Januar 2022 wurden 227 Projektskizzen aus geistes- und sozialwissenschaftlichen Disziplinen eingereicht. Nach einer ersten Prüfung durch ein international zusammengesetztes Evaluationspanel wurden 46 Forschungsgruppen eingeladen, ein Projektgesuch einzureichen. Die schliesslich 45 eingegangenen Projektgesuche wurden umfassend von mindestens zwei externen Gutachtenden sowie der Leitungsgruppe des NFP 80 evaluiert. Kriterien waren die wissenschaftliche Qualität der Projekte, die Relevanz für Politik und Gesellschaft, aber auch das Potenzial für die Umsetzbarkeit der Resultate in die Praxis und die Abdeckung verschiedener Themenfelder.
Die Leitungsgruppe wählte 25 Forschungsprojekte aus, die im November 2022 vom Forschungsrat des SNF bewilligt wurden. Einige der Forschungsprojekte fokussieren auf die Auswirkungen der Corona-Pandemie und der politischen Massnahmen auf Handel, Arbeitskräftebedarf und Stellensuche oder auf das Verhalten von Haushalten und Unternehmen. Andere Forschende richten ihren Blick auf das Thema häusliche Gewalt, die Auswirkungen der Pandemie auf das Familienrecht oder auf die Situation von Migrantinnen, die in privaten Haushalten tätig sind. Auch der Zusammenhalt zwischen den Generationen und die Frage, wie soziale Isolation und Einsamkeit in Pandemien vermieden werden können, werden untersucht. Weitere Forschungsfragen beziehen sich auf die Folgen der Coronakrise für Jugendliche sowie für Personen in Alters- und Pflegeheimen. Im NFP 80 werden verschiedene (Sprach-)Regionen und unterschiedliche Milieus (etwa städtische und ländliche) untersucht.
Für die 25 Forschungsprojekte steht ein Budget von insgesamt 11,2 Millionen Franken zur Verfügung. Knapp die Hälfte (12) der ausgewählten Projekte wird von einer Forscherin geleitet. Die Forschenden können im Dezember 2022 mit der Arbeit an den Projekten beginnen.