Einsamkeit vorbeugen

Die Pandemie und die damit verbundenen Einschränkungen beeinträchtigten das normale Leben stark und führten zu einer Verschlechterung der psychischen Gesundheit in der Bevölkerung. Die Pandemie brachte nicht nur Krankheit und Tod, sondern unterbrach auch soziale Kontakte und führte zu Isolation und Einsamkeit. Die Auswirkungen auf die psychische Gesundheit waren von Person zu Person unterschiedlich und hingen vom jeweiligen sozialen Umfeld ab. Die «National COVID-19 Science Task Force» schlug bereits im Juni 2020 vor, Massnahmen zur Minderung der Hauptstressfaktoren in die Pandemiepläne (PP) aufzunehmen. Doch nach wie vor gibt es kaum vertiefte Forschung zu konkreten Massnahmen und zur ethischen Abwägung zwischen der Vorbeugung psychischer Probleme und der Bekämpfung der Virusausbreitung.

Einsamkeit und ihre Linderung müssen stärker erforscht werden. Bereits vor der Pandemie litten 1/5 bis 1/3 der Menschen unter Einsamkeit – ein ernsthaftes Risiko für die geistige und körperliche Gesundheit. Massnahmen zur Vorbeugung und Linderung von Einsamkeit (MVLE) müssen in PP einbezogen werden, sodass psychische, physische und verhaltensbezogene Auswirkungen verringert, das individuelle und soziale Wohlbefinden gesteigert und Strategien zur Minderung der Belastung entwickelt werden können.

Ziel ist es, die Erfahrungen von einsamen Menschen zu untersuchen. Auf dieser Grundlage sollen Massnahmen zur Vorbeugung und Linderung von Einsamkeit ermittelt werden, die dann in PP einfliessen können. Im Projekt werden Massnahmen gegen Einsamkeit identifiziert, die auf verschiedenen Gesellschaftsebenen bestehen. Zudem beinhaltet es qualitative explorative Forschung mit Risikogruppen. Mittels Fragebogen wird der wahrgenommene Nutzen der Massnahmen analysiert.

Das Projekt wird 1) praktische Empfehlungen für künftige PP ausarbeiten, (inkl. Weissbuch für Entscheidungsträger); 2) dringend benötigte vertiefte und quantitative Daten aus der Schweiz liefern; 3) die in der Literatur als wirksam eingestuften MVLE analysieren; 4) nationalen und internationalen akademischen und praktischen Debatten dienen, um ein besseres Krisenmanagement und ein gesteigertes individuelles und kollektives Wohlbefinden zu fördern.

Die Forschungsresultate dienen der eidgenössischen Kommission, die den Schweizer Pandemieplan überarbeitet, sowie den kantonalen Behörden, NGO und anderen Akteuren, die in der Vorbeugung und Linderung von Einsamkeit tätig sind.

INtegrating loneliness mitigation measures in pandemic management plans: an interdisCiplinary in-depth expLoration of psychologically and ethically sUitable interventions to ecreasE social isolation [INCLUDE]

Die Publikationen des Projektes finden Sie im SNF-Datenportal.